Sonntag, 29. Dezember 2013

Willkommen in Fernie 9.11. - 15.11.2013




9. November Kelowna – Naskup
Bevor wir unsere Fahrt in unser zukünftiges Zuhause antreten, holen wir bei der Gastfamilie unsere restlichen zwischengelagerten Habseligkeiten.
Wir verabschieden uns auch von Kelowna, indem wir uns in unserem heissgeliebten „Bean Scene“ einen Cafe Latte holen.
Auf dem Hwy. 97 fahren wir Richtung Vernon. Dort biegen wir ab auf die Nr.6, passieren die kleine Ortschaft Cherryville und überqueren den Monasheepass (1189) wo wir unser Auto gleich auf Wintertauglichkeit testen können. 


über den schneebedeckten...

.....Monasheepass....
....hat unser Auto den Schneetest bestanden
Fähre von Needles nach Fauquier
Ueberfahrt
Kommandobrücke der Fähre
Wir fahren weiter bis nach Needles wo uns eine Fähre ans andere Ufer bringt. Von Fauquier aus fahren wir dem Arrow Lake entlang, der eigentlich kein natürlicher See ist, sondern nichts weiter als der durch den Dam bei  Castlegar bis Revelstoke über 232 Km gestaute Columbia River. Wir fahren durch das Tal zwischen Selkirk und Monashee Mountains, das dünn besiedelt ist. Gegen 17:00 kommen wir in Naskup an und es ist bereits stockdunkel. Wir sehen uns nach einer Bleibe für die Nacht um. Schnell werden wir fündig. Wir bringen unser Sachen ins Zimmer und verlassen die Unterkunft gleich wieder um in die 12 Km entfernten Hot Springs von Naskup zu fahren, wo uns ein weiteres Mal das wohltuende warme Wasser entspannt, und wir so richtig relaxen können. Wir freuen uns auf einen erholsamen Schlaf, der uns jedoch durch Jugendliche einer Eishockeymannschaft, die ebenfalls im selben Hotel übernachten vermasselt wird. Die Kids haben bedeutend mehr Energie als wir, sie lärmen bis spät in die Nacht durch die Korridore und schletzen Türen. Und niemand ausser Bloch’s hat anscheinend etwas dagegen.

10. November Naskup – Cranbrook
Durch die energiegeladene Eishockeymannschaft ist schon wieder früh Tagwacht. Hoffentlich haben sie noch genügend Power übrig für ihr Spiel?! Auch wir brauchen Power, resp. unsere elektronischen Geräte. Und zwar benötigen wir unbedingt einen Europäischen Adapter. Wir hätten ja eigentlich schon einen, oder nun besser wir hatten einen. Irgend so ein Schlaumeier hat den Adapter in der Steckdose eines Hotels stecken gelassen. Heute ist Sonntag, die nächste grössere Stadt ist die
350 Km entfernte Stadt Cranbrook in der wir am ehesten einen Adapter finden und zudem die grossen Geschäfte geöffnet haben. Doch zuerst fahren wir, wie könnte es auch anders sein als bei Regenwetter nach Kaslo. Dort hat Chrigu’s Bruder während seines Kanadaaufenthalts längere Zeit gelebt. Wir schlendern kurz durchs Downtown und im „Treehouse“ Restaurant frühstücken wir auf „kanadisch“. Es gibt kein Sonntagszopf, kein Brot oder Müesli. Chrigu‘s Wahl ist gleich mexikanisch, Tortilla mit Rührei, Bohnen und Toast. Ich bin heimatverbunden, ich kriege nämlich so etwas Aehnliches wie eine Rösti mit Spiegeleiern. Frisch gestärkt fahren wir weiter nach Balfour.


Kaslo, mit Hotel....
....Metzgerei....
..... Restaurant Treehouse
Chrigu's Morgenessen und...
....Reni's Morgenessen
Dort wollen wir mit der Fähre nach Kootenay Bay übersetzen. Das tun wir dann auch, aber erst 1,5 Std später, die letzte haben wir nämlich um 5 Min. verpasst. Ob über den Aerger der verpassten Fähre oder zur Ueberbrückung der vorigen Zeit das sei dahin gestellt, genehmigen wir uns zum Trotz, nach dem bereits üppigen Breakfast, auch noch ein Dessert. Ist ja schliesslich Sonntag. 

warten auf die Fähre
wir fahren auf die Fähre

Ab Kootenay Bay haben wir bis nach Cranbrook immer noch rund 200 Km zu fahren.
Diesen Streckenabschnitt wie auch vorhin die Fähre kennen wir bereits. Vor ca zwei/drei Wochen bereisten wir diesen Teil in umgekehrter Richtung.
In Cranbrook finden wir relativ schnell einen neuen Adapter, den wir im nächsten Hotel im Heritage Inn sogleich testen können. Er funktioniert.
Das Hotel verfügt über einen Whirlepool. Wir nutzen dies nochmals aus, denn ab morgen wohnen wir wieder in unseren eigenen vier Wänden, oh wie schön, aber ohne Whirlepool, oh wie schade!

11. November Cranbrook – Fernie
Wir fahren die 100 Km von Cranbrook nach Fernie. Seit unserer Fahrt vor rund drei Wochen hat sich landschaftlich einiges verändert. Die Farben der Baumkleider haben von gelb, rot zu weiss gewechselt. Die Landschaft liegt unter einer weissen Schneedecke.

Wir fahren gegen Fernie zu
alles ist schneebedeckt

Sobald wir in Fernie eintreffen, begeben wir uns sogleich zur „Fernie Central Reservations“, der Wohnungsvermittlungsstelle. Es ist Montag, die Kanadier feiern wieder einmal ein verlängertes Wochenende, wie jeden Monat. Diesmal ist es der Soldaten Gedenktag. Gottseidank treffen wir  trotzdem jemanden im Office an. Na ja wir haben uns ja schliesslich auch angemeldet, aber man weiss ja nie. Auf alle Fälle werden uns der Schlüssel und die dazugehörenden Unterlagen ausgehändigt. Wir können unsere Wohnung beziehen, ohne dass jemand von der Verwaltung mitkommt.
Der erste Eindruck ist nicht eben überwältigend. Die Treppe und der Eingangsbereich die zu unserer Wohnung im Basement (Untergeschoss) führen sind voller Laub, die als wir uns endlich zur Tür durchgekämpft haben, beim Betreten der Wohnung hereinwirbeln. Der zweite Eindruck ist noch schlimmer als der erste. Alles ist schmutzig, die Böden, das ganze Badezimmer insbesondere die Toilette, die Küchenschränke und ganz besonders der Backofen. 


schmutziger Backofen
Alles ist voller Hundehaare, die Bettwäsche, die Polster, unsere Hausschuhe sind innert kurzer Zeit voller Haare. Pfui, äh! Chrigu findet das Ganze nicht sooo schlimm, ich solle nicht so heikel tun, ja, ja, es ist schon etwas schmutzig aber wir können sie ja noch etwas putzen. Nein, ich akzeptiere das nicht, uns wurde eine saubere Wohnung versprochen! Wir reklamieren im zuvor schon gewesenen Office und tatsächlich stellt sich heraus, dass vergessen wurde die Wohnung zu reinigen. Die Putzequipe wird sich morgen gleich darum kümmern. Wir werden eine weitere Nacht im Hotel übernachten, selbstverständlich auf Kosten der Vermittlung. Manchmal lohnt es sich, sich zu wehren!
Heute haben wir ja auch noch unser Treffen  mit unserer Chefin. Pünktlich wie die Schweizeruhren treffen wir am vereinbarten Ort ein, nur um zu erfahren, dass die Chefin wegen des Feiertages früher nach Hause ging. Sie hat uns vergessen! Ja, da ist uns ein Superstart gelungen, von allen werden wir vergessen!

12. November Fernie Super 8
Wir übernachten im Hotel Super 8, und müssen schon früh aus den Federn. Wir begeben uns erneut in die Lizard Creek Lodge im Ski Resort. Der neue Termin mit unserer Chefin ist um 9:00 angesetzt, die sich zumindest für Ihr Versäumnis von gestern entschuldigt. Wir haben lediglich ein paar dringende Formulare auszufüllen und zu unterschreiben wie Arbeitsbewilligung, Versicherungstechnisches, Bankverbindung und Arbeitsvertrag, was einfach tönt, aber von uns eine neue Höchstleistung abverlangt. Ja, so Formulare haben es in sich, lies auch das Kleingedruckte! Wir ackern uns durch und setzen unsere Unterschriften ohne alles genau verstanden zu haben. Was wir aber verstanden haben ist, dass wir nebst einem bescheidenen Gehalt wenigstens das Skisaisonabonnement gratis bekommen. Das ist ja schon mal etwas. Hoffentlich kommen wir nebst der Arbeit auch genügend zum Skifahren stellt sich da die bange Frage? Die Skisaison startet am 30. November. Wann wir mit der Arbeit zu beginnen haben werde uns kurzfristig mitgeteilt. Gut arbeitstechnisch wären wir also für den Augenblick informiert, nun zu unserer anderen Baustelle, der Wohnung. Wir wollen endlich einquartieren. Erneut gehen wir bei der Agentur vorbei, die sich für ihr Versäumnis entschuldigen, es sei nun alles geputzt und wir können einziehen. Super! Wir freuen uns, endlich! Aber oh weh, das ganze Laub liegt noch genauso auf der Treppe wie tags zuvor. Gut, der Aussenbereich gehört wohl nicht zum Aufgabenbereich des Putzdienstes. Auf den ersten Blick scheint die Wohnung sauber. Doch wir brauchen nicht lange um zu bemerken, dass da keine emsigen Putzteufel am Werk waren. Nur ein Beispiel, der Backofen sieht noch genau gleich schlimm aus. Der Rest kann man sich denken. Wir haben zwei Möglichkeiten: erneut reklamieren oder selber putzen. Wir entscheiden uns diesmal für Variante zwei. Wir nehmen also die ganze Sache selber in die Hand, so können wir nach eigenem Gutdünken wirken. Das grosse Schrubben kann beginnen!

13. November Fernie neues Daheim
Wir bringen die Wohnung auf Vordermann, sodass wir uns wohlfühlen. Wir gehen einkaufen, ergänzen das Eine oder Andere in der sonst ganz gut ausgestatteten Küche.
Noch haben wir keine Internetverbindung. Chrigu organisiert dies telefonisch. (Er meistert dies auch diesmal souverän) Der nächstmögliche freie Termin zum Installieren ist jedoch erst in etwa zehn Tagen.
Ein nächstes Problem steht an. Unser „neues“ Auto meldet sich mit einem unerwünscht, aufblinkendem Lämpli. Wir bringen das Auto in die Garage wo es morgen durchgecheckt wird.
Fazit des heutigen Tages: kein Internet, kein Auto ....überhaupt dünkt uns, Fernie will uns nicht so richtig Willkommen heissen. Der Anfang ist etwas harzig.
Aber wir wollen auch das Positive sehen, denn endlich haben wir eine saubere Wohnung, und zudem erhalten wir erfreuliche Post aus der Schweiz. Unser in der Schweiz vorbereitetes Riesenpaket mit Skiausrüstung ist eingetroffen. Danke Nadja und Domi fürs fertig verpacken, auf die Post schleppen und aufgeben. Merci für die Schweizer Schoggi!

14. November
Obwohl wir uns während unserer Kanadazeit mit Einkaufen zurückhielten, hat sich gleichwohl so einiges angesammelt. Wir haben noch viel zu sortieren, büschelen und einzuräumen.
Dank dem Internetempfang im McDonald‘s sitzen wir nun fast alle Tage dort, checken unsere Mails, schlürfen einen Café und geniessen dazu ein köstlich feines Cranberry resp. Blueberry Muffin, das es gratis zum Café gibt. Wirklich praktisch dieser McDonald’s.
Heute nehmen wir das Städtchen Fernie, das 1‘010 m.ü.M. liegt, noch etwas genauer unter die Lupe.
Fernie ist eine Kleinstadt im südöstlichsten Zipfel von British Columbia. Die rund 4.800 Einwohner zählende Stadt liegt etwa 97 Kilometer östlich von Cranbrook gehört zum District of East Kootenay. Von Fernie aus erreicht man beide Grenzen in je etwa 45 Autominuten zu Alberta und zu Amerika. Sie ist in der näheren Umgebung nebst  Cranbrook eine der grösseren Ortschaften. Gleichzeitig ist es auch eine der ältesten Ansiedlungen der Region. Die Kleinstadt liegt am Elk River und ist umgeben von hohen Bergen. Westlich der Gemeinde liegt, am Rande des Mount Fernie Provincial Park der 2.390 Meter hohe Mount Fernie und nördlich die 2.788 Meter hohe Berggruppe Three Sisters. Da auch auf der gegenüberliegenden Talseite hohe Berge stehen, ist Fernie vollständig von den Bergen der Border Ranges umgeben.


 älteres Hotel, im Hintergrund Mount Fernie
Three Sisters

In Ost-West-Richtung verläuft der Crowsnest Highway durch das Stadtgebiet und teilt die Kleinstadt in zwei Teile. Ebenfalls in Ost-West-Richtung passiert am südwestlichen Stadtrand eine Eisenbahnstrecke der Canadian Pacific Railway Fernie. Diese Strecke ist für die Kohletransporte zur Westküste sehr wichtig.
Eine der wichtigsten Wirtschaftszweige der Stadt ist immer noch die Gewinnung von Bodenschätzen, vor allem im Kohlebergbau.
Die Stadt hat keinen eigenen Flughafen, sondern ist nur über die Flughäfen der umliegenden Gemeinden zu erreichen.
Dank dem besonderen Klima ist das Elk Valley bekannt für grössere Schneemengen. Pro Saison gibt es im Dorf durchschnittlich 360 cm und in den Bergen 875cm des einmaligen, feinen Pulverschnees. Westlich vom Städtchen Fernie, ca 8 km entfernt findet man das „Fernie Ski Resort“.
Fernie hat eine Durchschnittstemperatur von -7 Grad im Winter und 28 Grad im Sommer.
Outdoorsportler kommen im Sommer wie im Winter nicht zu kurz. Für Abwechslung ist gesorgt.



15. November
Nun haben wir wirklich alles aufgeräumt, was es aufzuräumen gibt.
Chrigu hat ein neues Hobby entdeckt. Er probiert sich im Sudoku lösen. Was schon lange Reni’s Leidenschaft ist könnte nun auch zu seiner werden.


Sudokusüchtig

Nachmittags beginnt es zu schneien. Wie gut sind unterdessen unsere Wintersachen eingetroffen. Wir ziehen uns schneesicher an und walken auf Umwegen ins Städtchen.


Walk ins Städtchen
 Hotel Royal mit Saloon
ehemaliger Bahnhof, heute ein Pup
Uns interessiert, wie es unserem kleinen, roten Patienten geht? Wir haben Glück es ist nichts gravierendes, dem Kranken musste nur irgendein Sensor ausgewechselt werden. Die Krankheit liess sich also ohne nennenswerte Nebenwirkungen  behandeln. Nachdem also unser Patient als geheilt entlassen wird fahren wir zum Einkaufszentrum. Wir haben ganz viele Kochideen, denn nun  haben wir wieder einmal eine anständige Küche. Doch im Dschungel der fremden Packungen finden wir so manches nicht auf Anhieb. Das ist immer noch eine echte Herausforderung und wir halten uns dementsprechend lange in den Stores auf. (Wie praktisch ist da unser Denner Satellit bei Meisters in Messen, wären da nicht noch die vielen Schwätzchen….ja dann ging das Einkaufen ganz flott!) Wir nehmen uns aber auch die  Zeit die Preise zu vergleichen. So sind Milchprodukte in Canada extrem teuer. Wir finden Schweizer Käse 100gr/ 4.00 Dollar. Früchte und Gemüse haben etwa das Preisniveau der Schweiz. Fleisch wiederum ist wesentlich günstiger.





2 Kommentare:

  1. Hi Chrigu
    wir gratulieren Dir zu Deinem Geburi ganz herzlich und wünschen Dir alles Liebe und Gute, viel Glück und vorallem gute Gesundheit.
    Hoffentlich kannst Du Deinen Jubeltag geniessen und hast nicht zuviel Stress als Hausmeister!!!
    Liebe Grüsse aus der fernen Heimat
    Anita & Co.

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    1. Danke vielmals für die Glückwünsche. Zufälligerweise hatten wir keinen "Hausdienst" und konnten uns den vergnüglichen Dingen widmen. Skifahren und anschliessend fein Znachtessen.

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