Pünktlich nach Beendigung unserer viermonatigen Arbeitszeit, und wir uns endlich wieder Schönerem widmen können als der täglichen Plackerei mit der Putzerei, meldet sich der Wettercharakter von der schönsten Seite. Die Sonnenstrahlen lassen den Schnee glitzern und sorgen für milde angenehme Temperaturen. Die Tannen sind immer noch mit Schnee verziert, auf den Dächern der Skiliftstationen türmt sich der Schnee noch reichlich. Die Hinweistafeln stecken noch tief im Schnee. Wir haben perfekte Schneeverhältnisse. Für einmal können wir aus dem Vollen schöpfen und geniessen den wunderbaren Tag. Im unteren Bereich des Skigebiets meldet sich aber doch auch in Canada der Frühling an, wird der Schnee hier doch langsam sulzig und matschig.
Der Hot Dog Day der am 2. April stattfindet kündigt das nahende Saisonende an. Wer Lust hat verkleidet sich mit fantasievollen Kostümen. Viele kramen die uralten Skianzüge ihrer Eltern hervor, einige nehmen die alten schmalen Bretter aus dem Keller und versuchen ihre Kurven damit zu ziehen. Etwas für die Jungen, sie sind laut und haben ihren Spass, auch bei der abschliessenden Party.
Am 5. April, das Wetterglück hat uns bereits wieder verlassen ist der Monster Energy Enemy Lines. Rund zwanzig waghalsige, mutige Männer wagen sich von der Krete der Bergkette beinahe senkrecht in die Tiefe und brausen in halsbrecherischer Fahrt dem Ziel entgegen. Dem Sieger winkt ein Gewinn von sage und schreibe 20‘000 Dollar. Die Fahrer werden per Helikopter an den Start gebracht von wo aus sie sich auf dem Grat verteilen, denn das Rennen wird per Massenstart lanciert. Da der Berg wieder einmal von Wolken verhangen ist warten wir gute zwei Stunden auf das Spektakel, das dann der Sieger in nur 41 Sekunden beendet.
Etwas länger dauert in der Schweiz der Unihockey Playoff Final. Wir sind grosse Unihockeyfreunde und sind verbunden mit dem in den letzten Jahren dominierenden Wiler-Ersigen. So verfolgen wir mit grossem Interesse das Geschehen. Am 6. April werden sie zu unserer Freude zum 9. Mal Schweizermeister. Gratulieren ganz herzlich!
Die Sonne lässt sich wieder vermehrt blicken und mit jedem Tag verabschiedet sich der Winter mehr und mehr und macht dem Frühling Platz. Die Strassen sind durch die als Salzersatz verwendeten Kieselsteine schmutzig. Noch sind keine Frühlingsblumen und treibende Knospen an Bäumen und Sträuchern zu sehen, alles wirkt noch etwas öd und trist. Die zunehmende Kraft der Sonne bringt aber die hohen Schneetürme von Tag zu Tag zum Verschwinden. Ein weiterer Vorbote des nahenden Frühlings sind nicht etwa zwitschernde Vögel, nein es sind die schrägen Vögel, sprich Kanadier. Kaum spüren die Einheimischen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen sind die Ersten bereits in Shorts und Flipflops unterwegs. Ueberboten werden sie nur noch von den auf Pisten heruntersausenden Skifahrern in Shorts, T-Shirts und tatsächlich gesehen, mit nacktem Oberkörper und die Frauen im Bikinioberteil.
Das Skifahren gleicht in den unteren Regionen nun doch eher einem Wasserskifahren. Der matschige Schnee bewirkt eine unangenehme Stopp-und Go-Fahrweise. Die Freude am Skifahren schwindet, bis Bloch’s auf die Idee des Skiwachsens kommen. Und siehe da, ein bisschen Wachs und schon läufts wieder.
Am 13. April stehen wir zum letzten Mal auf den Brettern.
Das Saisonende steht an. Noch einmal erleben wir einen wunderschönen Skitag und
wir nützen ihn bis zum Schluss aus.
Anderntags wird nur noch für alle Angestellten ein Lift geöffnet. Für viele das letzte mal um in Fernie die Pisten runter zu sausen. Anschliessend werden alle zum Abschiedsdinner eingeladen. Mit den restlichen Vorräten aus der Küche, zaubern die Köche viele Köstlichkeiten auf den Tisch. Für die Jungen geht die Party in der Bar weiter und für den Einen oder Andern dürfte es anderntags ein böses Erwachen gegeben haben. Mit diesem Abschiedsfest ist auch für uns ein weiteres Kapitel zu Ende.
Uns bleibt noch eine gute Woche bis wir uns von Fernie definitiv verabschieden wollen. Einen Tag widmen wir dem Besuch im ca. 150 Km entfernten Skigebiet Kimberly. Während der Wintersaison schafften wir es nie uns den Ort anzusehen oder skizufahren. Berühmt ist die im Alpenlook daherkommende kleine Fussgängerzone dem „Platzl“ mit Kanadas grösster Kuckucksuhr, die bei unserem Besuch leider aber von Baugerüsten verdeckt ist. Die Skisaison ist vorbei, die Gasse wirkt bis auf ein paar Strassenarbeiter ausgestorben. Viele Geschäfte haben geschlossen oder die Lokalitäten stehen sogar leer. Attraktiv sieht anders aus, alles wirkt etwas alt und heruntergekommen. Später erfahren wir, dass Kimbery mit fehlenden Gästen zu kämpfen hat. Wir finden wenigstens eine geöffnete Lokalität um unsere knurrenden Mägen zu füllen. In „Bernhard’s Schnitzel Haus“, der Besitzer ein ausgewanderter Deutscher, kommen wir, mit unzähligem Krimskrams überfülltem Gasthaus zu Sauerkraut resp. Schnitzel.
Die verbleibende Zeit bis zu unserer Abreise verbringen wir vor allem mit Ausschlafen,
gemütlichem „Zmörgele“, Skypen mit Freunden und Familie, Mailen, Blog
schreiben, Sudoku lösen, „Käfelen“, Spaziergängen und „ein wenig die Seele
baumeln lassen“ aber auch mit Entsorgen, Sortieren, Organisieren, Planen,
Packen und Putzen. Mit Schrecken müssen wir feststellen, dass sich
zwischenzeitlich unsere Habseligkeiten beträchtlich vermehrt haben. Das Gewicht
an Materiellem hat im Vergleich von anfänglich 23 kg Einreiselimit bedeutend
zugenommen. Bei gleichbleibendem Vermehrungstempo dürften wir bei unserem
Rückflug ein Problem haben.
Am 22. April verabschieden wir uns von Fernie. Bei regnerischem Wetter fahren
wir heute bis Grand Forks wo wir in einem einfachen aber sympathischen Motel
übernachten. Hätten wir uns bei der grossartigen Buffetauswahl eines
asiatischen Restaurant nicht überessen, hätten wir wohl auch wunderbar
geschlafen.
Fernie-Vancouver-Kelowna-Vancouver so lautete unsere Routenplanung, nun schieben wir nach Fernie einmal mehr Kelowna dazwischen. Eine etwas eigenartige Reiseroute wird der Eine oder Andere denken. Die Erklärung dazu erfolgt sogleich.
Für den 1. zusätzlichen Zwischenstopp in Kelowna ist Sévérine, eine junge Schweizerin die mit uns die Schulbank drückte verantwortlich. Sie verlässt Kelowna Ende der Woche und wir wollten uns unbedingt nochmals sehen und uns austauschen. Bevor wir aber in Kelowna eintreffen, machen wir einen Abstecher zum "Big White" dem Skigebiet Kelownas. Bereits ist alles geschlossen. Das Resort ist wie ausgestorben, dabei liegt der Schnee noch meterhoch.
Anderntags fahren wir nach Vancouver wo wir uns mit Rolf von der
Campingvermietung treffen, und wir noch Einzelheiten unserer bevorstehenden
Campermiete aushandeln. Freundlicherweise dürfen wir bei ihm bereits unseren
grossangehäuften Plunder deponieren. Wir „müssen“ nämlich nochmals nach Kelowna
zurück um erstens unser Auto an unseren Autohändler zurück zu verkaufen,
und zweitens bei unseren lieben
Gasteltern ein paar Tage zu verbringen.
Doch bevor es soweit ist widmen wir noch einen Tag Vancouver. Die Stadt fasziniert uns immer wieder aufs Neue.
Unser heutiges Augenmerk gilt der Granville
Island, eine aufgeschüttete künstliche Halbinsel die bis in die 1970er Jahre
hinein als Industriestandort diente. In alten Lagerhallen findet man heute den
Granville Island Public Market.
Hier werden vor allem landwirtschaftliche
BC-Produkte angeboten. Es existieren aber auch viele Restaurants, schöne Shops
und Kunstgalerien. Einen Yachthafen, Parks und sogar Hausboote können wir
ausmachen.
Am heutigen Tag schlendern wir aber auch durchs Chinatown, das mit den vielen
unbekannten und etwas „grusligen“ Produkten auch immer wieder fasziniert.
Das
Gastown, ältestes Stadtviertel bewundern wir ebenso wie die modernen
Glashochhäuser. Der an ein Segelschiff erinnernde Komplex Canada Place, das
Wahrzeichen Vancouvers, an dem die grossen Kreuzfahrschiffe anlegen, begeistert
gleichermassen. Vor allem als wir in einem Teil des Gebäudes, indem übrigens
auch ein Luxushotel untergebracht ist, im IMAX-Kino in 4D durch Canada reisen
durften.
Müde durch die vielen Eindrücke kehren wir ins AirBnB zurück und lassen uns im Himmelbett auf Wolke sieben
schweben.
Erneut fahren zurück nach Kelowna über den Coquilhalla-Pass. Das Okanagan
Valley empfängt uns mit frühlingshaften Temperaturen. Die Umgebung ist im
satten grün. Wir sind erfreut unsere Homestayfamily wiederzusehen, die uns
herzlich empfängt. Die nächsten paar Tage verweilen wir bei ihnen und haben uns
natürlich viel zu erzählen.
Wir schlendern aber auch am vertrauten Seeufer entlang, beobachten dazu eine
Entenfamilie, geniessen nach langer Zeit einen Kaffee aus unserem
Lieblingscafe flanieren durchs Down Town
und nebenbei nimmt Reni wieder einmal auf einem Coiffeurstuhl Platz.
Täglich steigen die Temperaturen und die Sonne lädt uns ein Wärme zu tanken. Als
wir aber zum Beaver Lake hochfahren, stehen wir unverhofft wieder mitten im
Winter. Der See ist noch halbwegs gefroren. Vom Schnee haben wir mittlerweilen
aber genug, wir machen rechtsumkehrt und suchen uns ein wärmeres Plätzchen.
An einem weiteren Tag fahren wir nach Armstrong, etwa 80 Km nördlich von Kelowna. Wir besichtigen
eine Cheeserie und kosten Versucherli aus vielen verschiedenen
Geschmacksrichtungen wie und z.B Käse mit Blueberry- oder Salmongeschmack (Lachs).
Nach dem Käse zur Schokolade, eine etwas krasse Geschmacksänderung. In
Armstrong gibt es seit vier Jahren eine Schokoladenfaktory „Chocoliro“ eines
Schweizerehepaars. Sie ist zuständig für die Produktion, er für den Verkauf.
Wir finden einen wunderschönen Verkaufsladen voll gefüllt mit vielen
gluschtigen und schön verpackten Schogginaschereien, allesamt kreiert aus importierter Schweizerschokolade.
Wir plaudern lange mit Peter und er gibt uns Tipps für eine abwechslungsreiche
Heimfahrt. Sie führt uns abseits des Highways durch hügeliges Hinterland. Wir
fahren durch ein schönangelegtes zwar aus dem bodengestampftes Golfresort. Auf
dem Gipfel ragt imposant das Swarovski-Hotel, erkennbar am riesigen Diamant
über dem Eingang und im Innern an tausenden von glitzernden und funkelnden
Glasdiamanten, die von der Decke hängen. Von der Terrasse aus geniesst man
einen wunderbaren Ausblick auf den Okanagan Lake.
Nachdem wir auch noch unseren Autoverkauf erledigt haben heisst es ein weiteres
Mal von Kelowna Abschied nehmen. Mit dem Greyhound Bus fahren wir zurück nach
Vancouver wo wir am Nachmittag unseren Camper, der die nächsten vier Monate unser
Zuhause sein wird entgegen nehmen.
Fernie Skiresort |
langsam schwindet der Schnee |
Housekeeperteam beim Abschiedsdinner |
Anderntags wird nur noch für alle Angestellten ein Lift geöffnet. Für viele das letzte mal um in Fernie die Pisten runter zu sausen. Anschliessend werden alle zum Abschiedsdinner eingeladen. Mit den restlichen Vorräten aus der Küche, zaubern die Köche viele Köstlichkeiten auf den Tisch. Für die Jungen geht die Party in der Bar weiter und für den Einen oder Andern dürfte es anderntags ein böses Erwachen gegeben haben. Mit diesem Abschiedsfest ist auch für uns ein weiteres Kapitel zu Ende.
Uns bleibt noch eine gute Woche bis wir uns von Fernie definitiv verabschieden wollen. Einen Tag widmen wir dem Besuch im ca. 150 Km entfernten Skigebiet Kimberly. Während der Wintersaison schafften wir es nie uns den Ort anzusehen oder skizufahren. Berühmt ist die im Alpenlook daherkommende kleine Fussgängerzone dem „Platzl“ mit Kanadas grösster Kuckucksuhr, die bei unserem Besuch leider aber von Baugerüsten verdeckt ist. Die Skisaison ist vorbei, die Gasse wirkt bis auf ein paar Strassenarbeiter ausgestorben. Viele Geschäfte haben geschlossen oder die Lokalitäten stehen sogar leer. Attraktiv sieht anders aus, alles wirkt etwas alt und heruntergekommen. Später erfahren wir, dass Kimbery mit fehlenden Gästen zu kämpfen hat. Wir finden wenigstens eine geöffnete Lokalität um unsere knurrenden Mägen zu füllen. In „Bernhard’s Schnitzel Haus“, der Besitzer ein ausgewanderter Deutscher, kommen wir, mit unzähligem Krimskrams überfülltem Gasthaus zu Sauerkraut resp. Schnitzel.
Kimberly's Dorfzentrum.... |
....das Platzl |
das Restaurant "Platzl" hat leider geschlossen.... |
.....deshalb essen wir in "Bernhard's Schnitzel"...... |
....in einer originellen.... |
.......etwas überfüllten Lokalität... |
....Sauerkraut und Bratwurst |
aufräumen, entsorgen, packen, putzen |
man hat einfach zuviele Sachen! |
Fernie-Vancouver-Kelowna-Vancouver so lautete unsere Routenplanung, nun schieben wir nach Fernie einmal mehr Kelowna dazwischen. Eine etwas eigenartige Reiseroute wird der Eine oder Andere denken. Die Erklärung dazu erfolgt sogleich.
Für den 1. zusätzlichen Zwischenstopp in Kelowna ist Sévérine, eine junge Schweizerin die mit uns die Schulbank drückte verantwortlich. Sie verlässt Kelowna Ende der Woche und wir wollten uns unbedingt nochmals sehen und uns austauschen. Bevor wir aber in Kelowna eintreffen, machen wir einen Abstecher zum "Big White" dem Skigebiet Kelownas. Bereits ist alles geschlossen. Das Resort ist wie ausgestorben, dabei liegt der Schnee noch meterhoch.
Skiresort Big White |
alles wirkt ausgestorben |
Ferienhäuser so.... |
...oder so |
Doch bevor es soweit ist widmen wir noch einen Tag Vancouver. Die Stadt fasziniert uns immer wieder aufs Neue.
Sky Line Vancouver's |
ob Käse... |
...Fleisch... |
...Seafood... |
...Fisch... |
...noch mehr Fisch... |
...italienische Spezialitäten... |
...Früchte... |
....oder Blumen, alles was das Herz begehrt ist vorhanden |
Sportgeschäft mit Schweizerbesitzer |
über der Granville Island führt die Autobahn |
Shops und.... |
....Kunstgalerien |
Hausboote mit herrlichem Blick auf die Sky Line |
Chinatown |
Würste und Poulet |
teure und unbekannte Produkte |
unendliches Angebot, das meiste undefinierbar |
Gemüse, schon etwas vertrauter |
wir finden einen Westernshop |
die Steam Clock auch immer wieder schön |
Glaskomplex |
Blick nach Norden |
Businesszentrum vor Olymipaplatz |
Canada Place, das Wahrzeichen |
Olypisches Feuer |
Hochhäuser in Abenddämmerung |
unser Himmelbett im AirBnB |
Frühling |
Ausflug mit den Kindern |
vollzählig? |
Hafen |
Beaver Lake noch im Winterkleid |
so sieht es doch schon mehr.... |
.....nach Frühling aus |
der Eingangsbereich des Swarovski Hotels mit dem Glasdiamanten |
tausende glitzernde Perlen |
Blick auf den Okanagan Lake |
Danke für einen weiteren interessanten Post von euch! Die Zeit vergeht wirklich sehr schnell! Jetzt seid ihr bereits seit einem Jahr weg aus der Heimat!!! Kaum zu glauben!!! Und nachdem ihr Schule und Arbeit hinter euch gelassen habt, könnt ihr's jetzt noch so richtig geniessen!! Hoffe, dass euch das Wetter nun gnädiger ist, als auf der Reise durch Canada... Weiterhin gute Fahrt und Good Luck!
AntwortenLöschenLiebe Grüsse aus dem frühlingshaften Buechibärg
Hallo Fam. Fahrer
LöschenDanke für die guten Wünsche. Im Moment sieht es wettermässig sehr gut aus. Etwas windig und noch nicht so warm aber sonnig.
Herzliche Grüsse
chrigureni
Danke für die News und viel Glück auf eurem erneuten Unterwegssein. Manuela
AntwortenLöschenHallo Manuela
AntwortenLöschenDanke für die guten Wünsche. Heute haben wir San Francisco hinter uns gelassen. Nun fahren wir noch ein Stück der Küste südlicher Richtung entlang.
Liebe Grüsse
chrigureni