Am ersten Wochenende im März sind die Griz Days. Eigentlich wissen wir nicht
was dies bedeutet aber vermutlich sind sie so was wie bei uns die Fasnacht und
hat mit Wintervertreibung zu tun. Freitags und samstags hatten wir zu arbeiten,
so bekommen wir vom jeweiligen Tagesprogramm nicht viel mit und verpassen die diversen
Angebote von Breakfasts und Canada’s Spezialitäten, den Pan Cakes. Samstagabend
findet eine Parade ähnlich einem Fasnachtsumzug statt, der sich eher als
Werbetross entpuppt. Auf Guggenmusiken warten wir aber vergebens. Bei
klirrender Kälte, wir befinden uns bei Kältewelle Nummer fünf harren wir der
Parade, die gottlob von kurzer Dauer ist.
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The Griz Days mit.... |
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...Umzug.... |
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....wegen der Kälte wenige, dickvermummte Zuschauer |
Anschliessend wärmen wir uns in einem
Pup, dem „The Brick House“. Diese Idee
haben wohl noch mehr Leute, denn der Andrang ist dementsprechend und bis wir uns am Essen
erfreuen dürfen dauert es eine Weile. Aber uns ist’s egal, so können wir uns
wieder aufwärmen und schätzen uns glücklich an einem Fensterplatz zu sitzen,
von wo aus wir sogar das Feuerwerk aus dem gemütlich warmen Logeplatz aus
beobachten können.
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"The Brick House" |
Nicht viele Mitarbeiter der RCR verfügen über ein eigenes Auto. Die
Busverbindung ist sehr schlecht und erst noch teuer. So kommt es, dass viele
Arbeitende per Autostopp ins acht Kilometer entfernte Ski Resort gehen. Die
Autofahrer sind kulant und die Stöppler
haben meistens nicht lange zu warten. Ab und zu nehmen wir auch jemanden mit
und so staunen wir von wo die meist jungen Leute alle herkommen. Deutschland,
Frankreich, Holland, Schweden und
natürlich auch von Kanada selbst. Meistens nehmen wir aber Karina und Fred mit
die ja mit uns in der Lodge arbeiten. Wir sind Schweizer und natürlich immer
pünktlich. Letzten Sonntag staunen wir aber nicht schlecht als Karina uns
anrief und fragte: „Wo bleibt ihr?“ Warum denn diese saublöde Frage, es ist
erst 7:45 Uhr, wir sind knapp aus den Federn. Wir haben ja noch eine Stunde.
Haben wir etwas verpasst? Ja, wir haben! In Canada wird die Sommerzeit am
zweiten Märzwochenende umgestellt. Zu dumm, wir haben das nicht gewusst und
niemand informierte uns darüber. So erscheinen wir alle vier etwas verspätet in
der Lodge wo uns die schmutzigen Zimmer erwarten.
Das Wetter ist und bleibt ein beliebtes Thema.
Einmal mehr sind wir mit dem Wettergott nicht einer Meinung. Wie haben wir uns gefreut auf diesen
vielberühmten sagenhaften Puderschnee der hier meterhoch fallen soll, immerhin
Chrigu konnte das Feeling doch ein paarmal ansatzweise austesten, wie haben wir
uns gefreut auf viel Sonne die wir tanken wollten, doch aus all dem ist nicht
viel geworden. Jemand erzählte uns, der schon fast dreissig Jahre hier in
Fernie lebt, dass er noch nie einen derart schlechten Winter erlebt habe. Dazu
die vier oder sogar fünf Kältewellen die jeweils paar Tage anhielten mit
Temperaturen um - 25/30 Grad, das sei gar nicht normal. Höchstens einmal pro
Saison erlebe man so tiefe Temperaturen, haben wir nun schon mehr als einmal
gehört.
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das Bergmassiv für einmal bei Prachtswetter |
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die Hütte der Skipatrouille |
Endlich erleben wir einen fast perfekten Skitag, deshalb
nehme ich meinen Fotoapparat mit und komme endlich zu Schönwetterbilder. Wir
nehmen den Sessellift auf den „Polar Peak“, den höchstmöglichen Punkt im
Skigebiet.
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Infotafel des "Polar Peak" |
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Polar Peak |
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Panoramabild mit Polar Peak |
Oben ist es klirrend kalt, doch wir werden mit einer fantastischen
Aussicht belohnt. Soviel Glück mit dem Wetter haben wir wirklich nicht oft, und
so geniessen wir diesen Tag ausgiebig mit Skifahren. Nur paar Tage später
regnet es nämlich wieder weit hinauf. Der untere Teil wird eisig und hart.
Pünktlich zum meteorologischen Frühlingsanfang fällt nochmals rund nen Meter Neuschnee.
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auf dem Gipfel des Polar Peak.... |
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.....mit fantastischer..... |
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....Aussicht.... |
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....bei klirrender..... |
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....Kälte |
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Blick auf Fernie |
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die Abfahrt |
Am 31. März ist unser letzter Arbeitstag. Wir sind nun
doch froh können wir das Putzkapitel abschliessen. Unser Fazit zu diesem Thema,
der Job ist hart und verlangt einiges an körperlicher Konstitution ab. Wir
hatten ja auch unsere anfänglichen Wehwehchen zu beklagen. Doch mit der Zeit
gewöhnt man sich natürlich auch daran.
Nicht immer waren wir mit der Arbeitsführung einverstanden, vieles haben oder
mussten wir auch nicht verstehen, aber es verschaffte uns eine neue
interessante Erfahrung bezüglich „ Arbeiten im Ausland“ und eine andere
Betrachtungsweise über einen Job der nicht unbedingt zu unseren bevorzugten
Tätigkeiten gehört. Eines haben wir ganz sicher gelernt, den Respekt gegenüber
Reinigungsangestellten die diese Arbeit immer ausüben. Das nächste Mal wenn wir
im Hotel übernachten, werden wir auf bestimmte Dinge und Einzelheiten achten, die
man üblicherweise gar nicht wahrnimmt, wie zum Beispiel das zum Dreieck
gefaltete Toilettenpapier, das uns dann unweigerlich an die „Putzerlingezeit“
erinnern und uns hoffentlich ein Schmunzeln entlocken wird.
Schon bald würde unser Auszeitjahr zu Ende gehen. In ca.
sechs/sieben Wochen ist es bereits ein Jahr her, dass wir mit dem Ziel eine
Auszeit zu nehmen, etwas Neues und
Anderes zu erleben und uns neu zu orientieren in Canada einreisten. Doch da wir Arbeit gefunden hatten, was
nicht selbstverständlich war, und nun vier Monate geschuftet haben, haben wir
uns entschlossen unseren Aufenthalt zu verlängern und uns wieder Schönerem als
der Putzerei zu widmen.
Zwischen den Putzarbeitszeiten gönnten wir uns ab und zu ein feines
Dinner, wie folgende Bilder beweisen. Hier erfreuen wir uns zusammen mit Leigh
im Japanischen Restaurant "Yamagoya" bei Tempura und Sushi..
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wer die Wahl hat, hat die Qual |
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Gemüse Tempura |
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Variante ohne Sushi, Poulet mit Gemüse und Reis.... |
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...oder eine der vielseitig wählbaren Sushikreationen |
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...mit abschliessendem Dessert, links Schoggigebäck mit Eis und Baumnüssen, rechts Schoggimousse sooooooo gut! | |
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Vorerst bleiben wir ungefähr bis zu Ostern hier in Fernie. Solange es die
Schneeverhältnisse zulassen und das Skigebiet geöffnet ist, werden wir uns vorwiegend
dem Skifahren widmen oder dem Relaxen.
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Chrigu übt schon mal das Relaxen.... |
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....bevor es mit dem Sesseli auf den Berg geht |
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Sesselfahrt |
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auf dem "White Pass" |
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Abfahrt! Beidseits der Piste, Tiefschneefahren zwischen den Tannen |
Ab 1. Mai werden wir wieder wie die Zigeuner leben und mit einem Camper
unterwegs sein. Vorerst zieht es uns für ein paar Wochen Richtung Amerika.
Canada ist natürlich nicht aus dem Programm. Vor allem die Vancouver Island zu
entdecken ist noch ein absolutes „Muss“. In welche Regionen es uns
anschliessend zieht lassen wir noch offen. Wir möchten unsere Zeit aber auch
dem Wandern, Kanu fahren oder Fischen widmen. Das Land ist riesig mit unendlichen
Möglichkeiten, und es gibt noch Vieles zu entdecken. Wir freuen uns darauf.
go west....
AntwortenLöschenjürg
Yes, we do
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