Jeweils am ersten Mittwoch eines neuen Monats kommt
jemand von der Vermietungsagentur zur Inspektion unsere Wohnung. Die
Mietobjekte die sie verwalten, werden meistens von Jugendlichen gemietet.
Vermutlich erlebten sie so einige böse Ueberraschungen, deshalb der Check. Als
sie das erste Mal bei uns auftauchten fühlten wir uns etwas in unserer
Privatsphäre verletzt, und wir erinnerten uns ungern daran wie wir die Wohnung antrafen und zuerst alles zu
reinigen hatten.
Selbstverständlich haben wir nie etwas zu befürchten, im Gegenteil die Chefin
fragte uns sogar einmal ob wir nicht für Sie im Reinigungsdienst arbeiten
wollten! Nein Danke.
Schon beginnen wir den dritten Monat mit Arbeiten. Es ist der Monat mit den
meisten Gästen und verspricht viel Arbeit. Jeden Tag haben wir viele Zimmer zu
putzen. Viele Kanadier übernachten nur eine oder zwei Nächte in der Lodge, was
häufige Wechsel bedeuten. Am 9. Februar ist Karina zurück aus ihren Ferien.
Verstärkung können wir gut gebrauchen.
Das Schlimmste ist für uns immer noch das ewige Warten auf saubere Wäsche.
Selten können wir ein Zimmer fertig machen, weil wir meistens über zu wenig
Badetücher, Handtücher oder Leintücher verfügen. Ständig rennen wir in die
Wäscherei in der Hoffnung das Fehlenden habe in der Zwischenzeit die Prozedur
der Waschmaschine und des Trockners durchlaufen. Manchmal geniessen wir ein
Erfolgserlebnis.
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Es ist kalt... |
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... alles ist.... |
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....steif und starr |
Weiterhin warten wir geduldig auf etwas mehr Schnee. Meistens ist der Berg zwar wolkenverhangen. Ganz
selten werden wir mit Traumwetter verwöhnt. Die Sonne lässt sich nur blicken
bei bitterkalten Temperaturen. Dann ist es gut und gerne um die – 20 Grad,
nachts sacken die Temperaturen natürlich noch tiefer. Normalerweise gibt es pro
Saison nur ein paar wirklich kalte Tage, in diesem Jahr gibt es gleich mehrere
solcher Kältewellen. Bei solchen Temperaturen hält man es im Skigebiet nur etwa
anderthalb Stunden aus. Wenigstens ist das bei uns beiden so. Die Kanadier sind
da etwas kälteresistenter. Wir haben uns bei diesen Temperaturen anstelle des
Skifahrens auch schon für eine Wanderung entschieden. Im windgeschützten Wald
und bei zügigem Gehen fühlen sich die eisigen Temperaturen nicht ganz so kalt an. Der Elk River bleibt
weiterhin gefroren, die Winterlandschaft sieht traumhaft aus.
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Blick auf Fernie.... |
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...im Hintergrund links das Skigebiet |
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Winterwanderung.... |
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....im Wintermärchen |
Erst gegen Ende Februar kriegen wir endlich etwas Schnee. Chrigu freuts, er
„darf“ endlich Schnee schippen.
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Chrigu im Element |
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Schnee wie Puder... |
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...so muss es sein |
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tiefverschneite... |
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....Strassen |
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unser Haus |
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unser Wohngebiet versinkt im Schnee |
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es schneit und.... |
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....schneit |
Und wir dürfen wieder einmal das Feeling des
pudrigen Neuschneefahrens erleben. Des einen Freud des andern Leid. Der
Schreiberling kommt nicht so klar mit dem Tiefschneefahren und bevorzugt nach
wie vor die „gepisteten“ Abfahrten.
Scharenweise kommen aber die Kanadier. Man könnte es fast so beschreiben. Je
schlechter das Wetter desto grösser der Andrang. Fällt nur ein bisschen Neuschnee
schon sind sie da. Fernie das Skigebiet, das vor allem die guten Skifahrer und
Snowboarder lockt. Sie suchen den Kick abseits der präparierten Pisten, wo im
zum Teil sehr steilen Gelände und manchmal durch bewaldete Abschnitte jeder
seine eigene Spur ziehen kann. Auch Chrigu zieht meistens seine eigene Linie im
für mich unvorstellbar möglich zu fahrendem Gelände. Für mich gibt es
gottseidank genug andere Möglichkeiten.
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stein- und beingefroren |
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Neuschneepisten |
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The lost Boy's Café |
Doch bekunde ich jeweils Mühe mit der
Sicht die des schlechten Wetters wegen oftmals herrscht. Liebend gerne würden
wir auch einmal in einem Bergbeizli sitzen und einen „guten Kaffee“ schlürfen,
auf dem Gipfel gibt es nur ein einziges Beizli, genannt „The lost Boy’s Café“,
und wir finden es nicht sooo hammermässig. Einen Après Ski nach einem Skitag
wie wir es von zu Hause kennen, gibt es hier nicht. Die Jungen gehen hier lieber ins Pup. Beliebt
ist der Pup im Fernie Hotel vor allem am Sonntagabend. Einen ca.2 Liter Krug
Bier gibt es für 10 Dollar, 5 Dollar
günstiger als gewöhnlich. Viele Arbeitende arbeiten am Wochenende und haben
montags frei. Für sie gilt der Sonntag als Weekendbeginn und so herrscht dort
an Sonntagen ein reges Treiben.
Anstelle dieser Festerei verbringen wir meistens die Abende in unserer recht
gemütlichen Wohnung. Auch die Olympischen Winterspiele von Sotchi verfolgen wir
hin und wieder und können uns erfreuen über die Medaillenausbeute der
Schweizer. Das kanadische Fernsehen zeigt uns zwar keine Schweizer, die sind
natürlich auf „ihre“ Athleten fokussiert.
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bald sind wir komplett eingeschneit, Blick aus der Küche | | |
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Im Skiresort werden alle Mitarbeiter ein weiteres Mal zu einem Dinner
eingeladen. Unter dem Motto „Olympia“ kann oder darf man sich „olympisch“
kleiden. Diejenigen mit der originellsten Verkleidung werden ermittelt und sie
erhalten einen Preis. Unser Augenmerk richten gilt mehr dem Dinner als der
Verkleidung. Wir erfreuen uns an den vielen Köstlichkeiten die ganz unter dem
Thema Olympia stehen und es Spezialitäten aus vielen Ländern zu schmausen gibt.
Unser diesmaliger Favorit ist das Dessert. Eine Apple Crumble , eine Art
Apfeltorte mit Streusel. Soooooooo gut!
Manchmal gehen wir aber auch aus und testen die kanadischen Restaurants. Ab und
zu treffen wir uns auch mit unseren Arbeitskollegen zum Essen, so haben wir
immer noch etwas lästern über unsere Arbeitsstelle.
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Sparibs, Fries und Gemüse, Mmmmm |
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Housekeepingteam beim Dinner im "The Pup" |
Letzthin besuchten wir sogar einen Eishockeymatch. Fernie hat eine eigene
Mannschaft genannt "The Ghost Riders“. Die Einheimischen verlieren leider mit
2:5.
Ja, und was haben Bloch‘s eigentlich mit der Visumsverlängerung im Sinn, die
uns bis zum 1. September 2014 gewährt wurde? Was gibt es für weitere Pläne? Da
müsst ihr Euch noch etwas gedulden, wir sind am Planen und werden in der
Märzausgabe darüber berichten. Sicher ist, dass wir noch bis am 31. März in der
Lodge arbeiten werden. Nur noch einen Monat……
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Blick zu den Nachbarn, einmal bei Schneefall... |
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...einmal bei schönem Wetter |